Camping Vranjica Belvedere, Seget Vranjica, Adriatische Küste, Kroatien · August 2018
Als wir nachts um 1 endlich an unserem Mobilheim ankamen, waren wir ein paar Sekunden enttäuscht, da es im hinteren Teil der Anlage "Belvedere Seget Vranjica" lag. Doch wir lernten die ruhige Lage rasch zu schätzen, auch wenn wir die Ausflüge zum Meer gut planen mussten: Badetücher, Picknickdecke, Badekleidung, Schwimmbrillen, sämtliche Wertsachen (die Rezeption hat nur eine begrenzte Anzahl an Safes),....
Täglich stürzten wir uns mehrfach in die Fluten - okay, "stürzen" ist angesichts der Felsen eher weniger zu empfehlen - und genossen die traumhafte Aussicht bis nach Trogir und zu den vorgelagerten Inseln mit einigen Segelschiffen dazwischen. Pinienduft, Meeresbrise, Sonnenschein,... Hier bin ich daheim!
Zwei aufgeschüttete Kiesstrände und mehrere Leitern ermöglichen das Schwimmen auf der gesamten Breite der Anlage, vom Schiffsverkehr durch eine weiße Kette getrennt.
Ein Restaurant, eine Konditorei, eine Bar, mehrere kleine Verkaufshäuschen und ein Massage-Bungalow, sowie zwei Pools, Umkleiden und Duschen runden das Angebot der Anlage entlang der Stand-Promenade ab.
Apropos Essen:
die Preise sind in etwa mit deutschen zu vergleichen, je nachdem auch etwas günstiger (natürlich nicht in den Touristenzentren). Zehn Kilometer entfernt, in der Nähe des Flughafens von Split, hat ein Lidl täglich bis 24 Uhr geöffnet, gegenüber ein Kaufland. Im Supermarkt der Anlage findet man alles Nötigste, auch täglich frisch gebackenes leckeres Brot.
Nach einem Spaziergang ins Dorf Vranjica haben wir dort in einem Restaurant direkt am Hafen mit Sonnenuntergang gegessen. Die kroatische Küche ist recht fleischlastig, aber super lecker!
Ausflugsmöglichkeiten: Kultur und Natur pur!
Wenige Kilometer außerhalb von Split thront die Festung Klis auf einem Bergkamm mit tollem Ausblick über Stadt, Küste und Hinterland. Ich habe größten Respekt vor den Erbauern der Burg, denn das Gebirge ist nicht gerade Architekten-freundlich. Im Eintrittspreis enthalten ist auch der botanische Garten der Firma Stella Croatica, die etwa fünf Autominuten entfernt die heimische Pflanzenwelt vorstellen. Im dazu gehörigen Shop haben wir uns mit Olivenöl in verschiedenen Geschmacksrichtungen eingedeckt und noch einiges anders probiert wie zum Beispiel Feigen- und Lavendelkuchen.
Eine weitere halbe Stunde über abenteuerliche Serpentinen führte uns zur Tropfsteinhöhle Vranjaca. Der Besitzer des Landes, auf dem sie liegt, erzählte uns etwas zur Geschichte (Großvater und Vater haben sie erforscht und seit 1929 für Besucher zugänglich gemacht), danach durften wir alleine den 360m Rundweg in erfrischenden 15 Grad entlang gehen. 350 Jahre dauert es bis sich ein Zentimeter Stalaktit oder Stalakmit gebildet hat! Das ist im europäischen Vergleich ziemlich lange...
Der restliche Nachmittag war leider nicht so spannend wie erhofft: die Straße führte zwar sehr nahe am Fluss Cetina entlang, doch dieser war kaum zu sehen vor lauter Bäumen und Büschen. Die Rafting-Touren jedoch sind sehr beliebt, vom Boot aus sieht man also wesentlich mehr. Insgesamt ist die vorherrschende Farbe sowohl an der Küste als auch in Hinterland grün. Der allgegenwärtige Duft von Pinien und anderen Hartlaubgewächsen, die der lang anhaltenden sommerlichen Trockenheit trotzen, erzeugt in mir sofort das Gefühl von Urlaub und Heimat zugleich.
... und noch mehr Ausflüge
Ein Tag ohne Familie: das bedeutet viel Zeit im Auto und viele Sehenswürdigkeiten. Begonnen habe ich den Morgen mit einem geführten Stadtrundgang durch die Altstadt von Split, den Diokletian-Palast mit Abschluss auf dem nahen Hügel Marjan, von wo aus man einen herrlichen Ausblick über Stadt und Hafen bis zur Insel Brac hat. Diokletian war einer von nur sechs römischen Herrschern, der eines natürlichen Todes gestorben ist: er ging in Rente und ließ sich nahe seiner Heimatstadt Solin einen Palast bauen. Im Laufe der Jahrhunderte haben sämtliche Eroberer und Bewohner der Stadt das quadratische Areal stetig verändert, so dass hier ein bunter Mix aus Antike, Renaissance bis Neuzeit, von Römern, Veneziern, Türken und Österreichern zu entdecken ist. Kaum zu glauben, dass bis vor fünfzig Jahren der Palast noch als Drecksloch verschrien und gefürchtet war - bis jemand darauf kam, die unterirdischen Gänge von Jahrhundert altem Unrat zu reinigen und die Gebäude zu renovieren, um Touristen anzulocken. Wir hatten Glück und hörten eine Acapella-Männergruppe in einem kreisrunden Raum mit offener Kuppel traditionelle Lieder singen (diese besondere Gesangskunst ist sogar UNESCO Weltkulturerbe), was für eine tolle Akustik!
Über eine Stunde Fahrt bis kurz vor der bosnischen Grenze später erkannte ich sogar vom gegenüberliegenden Berg aus die zwei großen Löcher in der Landschaft, in deren Tiefen sich der rote und der blaue See befinden. Es sind Karstseen, auf Englisch "sink-holes": über die Jahrhunderte hinweg hat Wasser unterirdisch zwei Stellen besonders stark ausgehöhlt, bis das darüber liegende Gestein eingebrochen ist. Nachfließendes Wasser und Regen haben dann die Seen gefüllt. Der rote hat seinen Namen von den rötlichen Felsen und ist so tief, dass er sogar bis unter den Meeresspiegel reicht. Zum blauen See führt ein Serpentinen-Fußweg hinunter. Seine Tiefe variiert mit den Jahreszeiten: von 100 Metern im Winter/Frühling bis 10 Metern jetzt und manchmal trocknet er bis zum Herbst sogar ganz aus. Dann wird auf den Grund traditionell Fußball gespielt. Auf dem Rand des Kraters (wie soll man dieses eine Loch sonst nennen?) thront eine Burgruine.
Für den Rückweg wählte ich den Tunnel durch das Biokovo-Gebirge zur Makarska-Riviera. Hier schlängelt sich die Küstenstraße in einigen hundert Metern Höhe entlang. Bis vor etwa zehn Jahren hat sich hier noch sämtlicher Verkehr entlang gequält, bis endlich die Autobahn hinter dem Küstengebirge fertiggestellt wurde. Für besonders schöne Ausblicke empfehle ich die Strecke von Nord nach Süd zu fahren, um immer wieder an Aussichtspunkten anhalten zu können.
Leider hatte ich nicht die Zeit in Omiš spazieren zu gehen, doch der erste Eindruck: ein hübscher Fischerort (um nicht zu sagen: ehemaliges Piratennest) vor der grandiosen Kulisse des steil aufragenden Gebirges, jäh durchschnitten von der Mündung der Cetina. Die Orte südlich von Omiš kleben förmlich am Steilhang - vielleicht sollten sie Unterkünfte hier nicht nur die Entfernung in Metern entlang der Straße sondern auch in Höhenmetern angeben! Definitiv nichts für Fußkranke...
Ein absolutes Muss für jeden Besucher Nord- und Mitteldalmatiens sind die Krka-Wasserfälle bei Skradin. Im Ticket für den Nationalpark ist die Bootsfahrt von Skradin aus bereits enthalten. Über befestigte Wege, Treppen und Brücken schlängelt sich der Weg entlang der Wasserfälle nach oben, am seenähnlichen oberen Teil hinüber und an der anderen Seite wieder herab. Wer dann noch in einem der beiden Restaurants oder an einem Imbissstand etwas zu sich nimmt und ein oder zwei Runden unterhalb des letzten Wasserfalls baden geht, ist damit gut einen ganzen Tag beschäftigt. Ein Spaziergang durch das Städchen Skradin rundet den Tagesausflug ab.
Tipp: Im September sind die Eintrittspreise deutlich günstiger als im August.
Wie gerne hätte ich in Trogir mehr Zeit verbracht, doch ein Siebenjähriger im Schlepptau, dessen Lieblingssatz "Mir ist langweilig" auch in Gegenwart größter Baukunst, engen Altstadtgässchen, abwechslungsreichem Jachthafen und hübscher Promenade zu hören war, kann einem durchaus die Lust an einem ausgedehnten Spaziergang verderben.
Ein anderes Mal habe ich es vorgezogen die Küste ein Stückchen weiter nach Norden zu fahren. Kurz vor Primošten hielt ich an einem Stand mit heimischen Wein und Olivenöl und bemerkte einen Schotterweg, der auf einen Hügel mit Sendemasten führte. Kurzerhand schnappte ich die Kamera, ließ das Auto am Verkaufsstand stehen und machte mich auf die Suche nach einem guten Standort für Fotos. Der Aufstieg wurde mit einem gerade mal zwei Jahre altem Aussichtpunkt belohnt - atemberaubend! Dieser Moment entschädigte für die Enttäuschung ob unserer Flüge spätabends, bei denen wir leider nicht die kroatische Inselwelt von oben erleben durften. Der Blick auf den hübschen Ort Primošten war besonders ergreifend: lange Strände zu beiden Seiten, in der Mitte die typisch venezianische Halbinsel mit der Kirche auf dem höchsten Punkt. Ich lernte eine österreichische Familie kennen, die bereits große Teile der kroatischen Küste erkundet haben, jedoch seit einigen Jahren in Primošten hängen geblieben. Sie haben sich regelrecht in diesen Ort verliebt und kehren jeden Sommer wieder her... Nach so viel Schwärmerei musste ich mir natürlich selbst ein Bild machen und ärgerte mich etwas angesichts der Mittagshitze, dass ich es nicht gewagt hatte den etwa einen Kilometer langen Schotterweg mit dem Auto zu fahren - das wäre nämlich ohne weiteres möglich gewesen. Dafür sah ich mir auf dem Rückweg die zwei Infotafeln an, die über die hier vorzufindende Flora und Fauna informieren. Ich hoffe, dass bald ein Schild an der Straße auf diesen Aussichtspunkt hinweist.
Primošten entpuppte sich tatsächlich als einen der hübschesten Orte, die ich je in Kroatien besucht habe. Unzählige Restaurants und verschiedenste kleine Geschäfte laden zu einem gemütlichen Spaziergang durch die sauberen Gassen ein.
baden, schnorcheln, von Klippen springen,...
Auf der Suche nach anderen Stränden überquerten wir die nagelneue Brücke östlich von Trogir auf die Insel Ciovo. Man muss nur der Hauptstraße entlang der Küste folgen, um von einem schönen Strand zum nächsten zu gelangen. An manchen locken aufblasbare Aquaparks für noch mehr Unterhaltung (kostet ca 50 Kuna je halbe Stunde). Aufpassen beim Parken: sobald ein Rad auf der Straße und nicht mehr auf dem kiesigen Seitenstreifen steht, klemmt ein Strafzettel unter der Windschutzscheibe... Wir haben unsere Lektion gelernt und am nächsten Strand uns brav auf einen kostenpflichtigen Parkplatz (übrigens oft mit Visa zahlbar!) gestellt. Wo anders dagegen steht ein riesiger Parkplatz kostenfrei zur Verfügung. Dafür allerdings ohne natürlichen Schatten, so dass 20 Kuna für einen Sonnenschirm fällig sind. Die Auswahl an Stränden direkt an der Küstenstraße ist riesig und es sind beileibe nicht alle so überlaufen wie Rozak.
Der Karstsee mit dem abenteuerlichen Namen "Drachenaugensee" befindet sich am Ortsrand von Rogoznica an der Westküste, zwischen Trogir und Šibenik. Durch die unmittelbare Nähe zum Meer (ca 100m) ist er mit Meerwasser gefüllt, jedoch deutlich wärmer. Von den bis zu 23m hohen Steilwänden kann man gut hineinspringen und an einer Badeleiter wieder herausklettern. Auf der gegenüberliegenden Seite haben wir einen Felsen an einer flachen Stelle entdeckt, an dessen Seiten sich Muscheln krallen und kleine Putzerfische herum wuseln. Zu Anfang bin ich ganz schön erschrocken, als sie versuchsweise an meinen Beinen herumgeknabbert haben! Sie zu beobachten war jedoch besser als jedes Aquarium!
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