Azoren, Portugal · September 2014
Wunderschöne Inselwelt im Atlantik – die Azoren
Nach ca. 4,5 Stunden Flug landeten wir auf der Hauptinsel der Azoren, Sao Miguel.
Die Azoren gehören zu Portugal und bestehen aus 9 Inseln. Im Rahmen einer Rundreise hatte ich schon drei Inseln besucht: Sao Miguel, Faial und Pico. Nun wollte ich die Hauptinsel, Sao Miguel, auf der sich auch die Hauptstadt der Azoren, Ponta Delgada, befindet, näher kennenlernen.
Der Flughafen von Ponta Delgada ist übersichtlich. Hier ist der Massentourismus noch lange nicht angekommen. Die Mietwagenübernahme klappte zügig. Deutsch verstehen die Einheimischen nicht, doch mit Englisch kamen wir problemlos voran.
Als wir den Flughafen verließen, kam uns eine Welle hoher Luftfeuchtigkeit entgegen. Die hohe Luftfeuchtigkeit bedingt häufige Wolkenschichten, die jedoch immer wieder auflockern. Die Winter sind auf den Azoren mild, die Sommer nicht zu warm und so blühen auf den Azoren das ganze Jahr tropische Pflanzen.
Unsere Unterkunft, die Ferienhausanlage „Nossa Senhora da Estrela“ in Lagoa ist sehr schön und unser Haus großzügig geschnitten, verfügt nur leider über keine Klimaanlage. Nach erster Bestandsaufnahme sind wir in den nächsten Supermarkt gefahren, um uns mit dem Wichtigsten auszurüsten. Die Preise sind im Vergleich zu Deutschland günstig.
Mein Tipp: Das Fischlokal „Borda d`Agua“ am Hafen von Lagoa. Es ist zu Fuß in 5 Minuten zu erreichen und der Fisch ist immer frisch. Es gab Schwertfisch und weiße Thunfisch in Mengen – super lecker! Das Personal ist herzlich und berät gerne!
Zum Wandern eignet sich die Insel bestens. Verschiedenste Strecken und Schwierigkeitsgrade bietet Sao Miguel. Zum Einstieg sind wir eine leichte Tour im Südwesten gelaufen und danach in die „Gruta do Carvao“ gestiegen. Hierbei handelt es sich um eine Lavahöhle – interessant.
Zwei Wanderungen sind mir besonders gut in Erinnerung geblieben: Ab Faial da Terra ins Landesinnere zu einem Wasserfall; bergauf – bergab, der Anstieg teilweise steil/glatt/feucht, der Abstieg war auch nicht besser... Doch die Landschaft und der Wasserfall belohnten uns!
Die zweite Wanderung – mir gefiel sie noch besser – zum Lagoa do Fogo. Dieser stille See füllt einen Einsturzkrater von 6 km Durchmesser aus. An einem Mirador hielten wir und begannen den anstrengenden Abstieg über „Stufen“ und Leitern. Nur wenige wagen diesen Abstieg und der See ist auch nicht immer zu sehen, da häufig Nebel die Sicht beschränkt. Festes Schuhwerk und gute Kondition sollten vorhanden sein.
In den ersten Tagen unseres Urlaubs sind wir zum Ort Sete Cidades mit seinen 2 Kraterseen, dem Lagoa Azul und dem Lagoa Verde gefahren. Am Kraterrand zu stehen und auf die Seen hinabzublicken, umrahmt von den blühenden Hortensien, ist beeindruckend. Der Ort Sete Cidades bietet jedoch nicht wirklich etwas...
Als die Wettervorhersage für den nächsten Tag sehr gut war, haben wir eine Whalewatching-Tour gebucht. Sinnvoll ist es, diese rechtzeitig zu reservieren, da die Plätze begrenzt sind.
Wir haben uns für einen Trip beim lokalen Anbieter „Futurismo“ entschieden. Dieser hat mehrere Ausgucke an Land, von denen aus die Kapitäne über Funk über diverse Sichtungen informiert werden und so die Wahrscheinlichkeit einer Begegnung mit einem Meeresbewohner deutlich erhöht ist. Nach einer kurzen Einweisung und Information ging es los. Es war fantastisch!!! Wir haben mehrere Wale, darunter den Pottwal, sowie Delfine gesehen – ein einzigartiges und unvergessliches Erlebnis! Mein persönliches Highlight! Obwohl wir auf einem Katamaran waren, hat es doch bei der „Verfolgung“ arg gewackelt und der Katamaran ist hart aufgeschlagen. Wir standen in der 1. Reihe am Bug des Schiffes und sind klatschnass geworden. Das entsprechende Fachpersonal an Bord identifizierte den jeweiligen Meeresbewohner und machte auch Fotos, die im Nachhinein auf deren Homepage zu bewundern sind. Ich hatte ein paar Schwierigkeiten Fotos zu machen und würde, da ich meinen Platz auf dem Schiff liebte, das nächste mal eine wasserdichte Kamera mitnehmen... Wer weiter oben einen Sitzplatz hatte, hatte dieses Problem jedenfalls nicht!
Den Badeort Furnas wollten wir uns ebenfalls nicht entgehen lassen. Dieser ist für die Heilkraft seiner Wässer bekannt ist. Am Lagoa das Furnas haben wir einen kleinen Stopp eingelegt und sind auf dem See Tretboot gefahren. Am Ufer des Lagoa das Furnas steht die neogotische Capela de Nossa Senhora das Vitorias. Diese ist eine Miniaturausgabe der Kathedrale von Chartres. Sie wirkt wie ein halb verfallener/verwunschener Bau aus einem Märchen und kann leider von Innen nicht besichtigt werden. Erholung bietet ein Bad im See des Parque Terra Nostra an. Hier stehen Umkleidekabinen zur Verfügung. Doch sollte auf keinen Fall eine gute/teure Badebekleidung getragen werden. Aufgrund der Wasserzusammensetzung ist der Anzug nach dem Bad leicht rost-rötlich, was auch nicht wieder ausgewaschen werden kann. Der See ist nicht tief und hat eine angenehm warme Wassertemperatur. Der Parque Terra Nostra lädt zum Spazieren ein.
Auf Sao Miguel befinden sich die letzten Teeplantagen Europas. Meine Empfehlung ist die Plantage des Cha Gorreana (Anbau, Herstellung, Vertrieb und Verköstigung) – sehr informativ und lecker!
Die Inselhauptstadt Ponta Delgada ist herrlich – ruhig und malerisch die Altstadt, lebendig und farbenfroh das Einkaufsparadies Parque Atlantico. Eine riesige Shopping-Mall mit Restauration, die vor allem die Frauenherzen höher schlagen läßt.
Mir sind die Azoren mit ihrer einzigartigen Landschaft und den durchweg sehr herzlichen Menschen besonders ans Herz gewachsen!
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